Montag, 24. März 2014

Thees Uhlmann, E-Werk, Erlangen

Thees Uhlmann ist der musikalische Tausendsassa der letzten Jahre. Wühlte Uhlmann mit seiner Band Tomte größtenteils abseits des Mainstreams, fischt er mittlerweile im großen Teich mit. Nach seinem selbstbetitelten Debüt, ließ Uhlmann mit "#2" (fast auf den Tag genau) den Nachfolger vom Band. Eine Tour gab's natürlich auch und die fand (meiner Meinung nach) ihren Höhepunkt in Erlangen. Lest selbst!

Geboren im musikalischen Mekka Deutschlands, Hemmoor, ist Thees Uhlmann spätestens nach seinem selbstbetiteltem Solo-Debüt kein unbeschriebenes Blatt mehr. Es soll ja auch Menschen geben, die einen großen Bogen um die Hamburger Schule machen, Tomte nur von Hörensagen kennen und den sympathischen, mittlerweile 39 Jahre alten, Thees Uhlmann erst jetzt für sich entdecken. Auch nicht schlimm, befindet sich Uhlmann doch zur Zeit in absoluter Bestform. Er ist nicht nur Tabellenführer und Pokal-Finalist, sondern auch noch Torschützenkönig. Spielte er die letzten Jahre mit Tomte in der 1. Bundesliga eher im Mittelfeld eine unaufgeregte Saison nach der anderen, kam das Solo-Debüt genau recht. Das selbstbetitelte Album lieferte dank Songs wie "Zum Laichen und Sterben ziehen die Lache den Fluss hinauf", "& Jay-Z singt uns ein Lied" und "das Mädchen von Kasse 2" wohl den Soundtrack für 2011.

Beim ersten Hören des neuen Albums roch man Thees Uhlmann quasi schon bei den ersten Akkorden aus den Lautsprechern. Weiter nicht schlimm, zählt "Zugvögel"doch zu den größten Ohrwürmern der Platte. Sogar das mit dem "boom boom boom" nimmt man dem Kerl nicht übel.

Casper wurde an diesem Abend übrigens nicht vermisst, um mal auf das Konzert zu sprechen zu kommen. Gerappt wurde aus dem Hause Uhlmann, was doch erstaunlich gut klappt. Auf der Bühne stand nicht nur der sichtlich zufriedene Thees Uhlmann, sondern auch Tobias Kuhn und die 22‐jährige Julia Hügel aus Fürth, die an diesem Abend ihre Eltern im Gepäck hatte. Was man von so einem Abend mit Thees Uhlmann & Band erwarten kann ist eigentlich ziemlich simpel. Eine Menge gute Musik, Songs zum mitsingen und die ein oder andere Geschichte. Wofür man an anderen Tagen drei verschiedene Locations aufsuchen muss, reichte an diesem Abend das E-Werk und das verrät wohl einiges.

Nicht nur die Songs, die 2011 musikalisch herausstachen, wurden frenetisch gefeiert. Mit "Am 7. März" und dem vorhin angesprochenen Album-Opener "Zugvögel" gibt's auch 2013 wieder grandiose Liedermacher-Kunst.

Eine Vorband gab es natürlich auch. Martin&James sind Schotten und haben schon mal im Vorraus die Biffy Clyro Loorbeeren, die erstmal jede schottische Band bekommt (auch wenn Martin&James eher ruhigere Töne zum Besten geben). Rob Lynch, der unter Anderem in Würzburg als Vorband angeheurt hatte, wurde (von mir) trotzdem schmerzlich vermisst.

Thees Uhlmann bleibt also weiterhin ein gern gesehener Gast und darf im Grunde alles machen, ausser eine Rap-Platte aufnehmen.



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